Die Mira-Philosophie

Die Leute sprechen häufig mit Leidenschaft über bestimmte Dinge und äußern darüber Sätze wie
beispielsweise: "Das würde ich gerne mal machen", oder "Das ist schon lange mein Traum".
Was mir persönlich auffällt ist, dass der Großteil der Menschen es lediglich beim Träumen belässt. Als wäre die Verwirklichung völlig ausgeschlossen oder unrealistisch und als wären Träume lediglich dafür da, ihnen ein Leben lang nachzuhängen, aber sich den Wunsch in der Realität niemals zu erfüllen.

Möglicherweise erscheint die Umsetzung eines Traumes zunächst schwierig. Manchmal vielleicht auch beinahe unmöglich. Selbstverständlich spielen auch Faktoren wie benötigte Geldmittel oder eine gewisse körperliche Leistungsfähigkeit eine Rolle. Jedoch sind die meisten Träume bei genauerer Betrachtung sehr wohl realisierbar. Es bedarf eben oft zunächst der Bereitschaft, eine Weile zu sparen, auf andere Dinge zu verzichten und - steht der Traum mit einem sportlichen Ziel in Verbindung - an der eigenen Disziplin zu arbeiten und ein konsequentes Training zu verfolgen.

Sprechen wir nicht gerade von einem Flug zum Mars, so bin ich der Überzeugung, dass man fast alle Ziele erreichen kann - wenn man es wirklich will! Man muss sich stets die Frage stellen:
"Wie wichtig ist mir dieses Projekt?" Und aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, spielt das Herz in der Sache eine Rolle, so ist man zu wesentlich mehr in der Lage, als man anfänglich annimmt. Das Mentale hat meiner Meinung nach hierbei einen sehr großen Einfluss.
"Ich bin bereit dazu, die Komfortzone zu verlassen!"
Du wirst sehen, es eröffnet sich ein viel weiteres Feld an Möglichkeiten.

Ich persönlich habe bis vor einem guten Jahr noch zu den Raucherinnen gezählt. Sport habe ich auch zu diesem Zeitpunkt betrieben, doch als Raucherin wirst Du langfristig auf der Stelle treten und ich gelangte an den Punkt, an dem ich mit absoluter Überzeugung sagen konnte:
"Ich habe verdammt nochmal keine Lust mehr, mir das anzutun."
Das Rauchen hörte ich am 07.03.2016, um 20:00 Uhr, auf dem Balkon meines zu diesem Zeitpunkt angemieteten, wunderschönen Strandhauses an der Schleswig-Holsteinischen Ostsee auf. In der folgenden Zeit setzte ich mein Sportpensum herauf. Die Konsequenz hieraus war, dass ich das Rauchen zu keinem Zeitpunkt ernsthaft vermisst habe, jedoch an mir selbst feststellen konnte, wie sich der Rauchstopp und die Steigerung meiner Trainingseinheiten positiv auf meinen Körper und auf mein gesamtes Wohlbefinden auswirkten.

Mittlerweile kann ich von mir behaupten, dass der Sport und ganz besonders das Laufen eine absolute Leidenschaft von mir ist und ich sehr viel Liebe in meine Trainings und damit verbunden auch in die Erhaltung meiner Gesundheit (Verzicht auf Alkohol, gesunde, trainingsorientierte Ernährung) lege.

Meine sportlichen Ziele fokussieren sich in diesem Jahr auf meinen ersten Marathon, den ich im Oktober anstrebe.
Ich konnte bereits jetzt eine Startnummer für den New York City Marathon 2018 ergattern. Hiermit wären wir wieder bei der Thematik "Traumerfüllung". Hätte mir vor zwei Jahren jemand erzählt, ich würde 2018 den größten Marathon der Welt laufen, so hätte ich ihm unter keinen Umständen geglaubt. Nun bin ich der Überzeugung, dass ich mit der Bereitschaft, diszipliniert zu trainieren, diesen Traum verwirklichen kann. Hier muss ich anmerken, dass die Teilnahme am New York City Marathon für mich als Leidenschaftsläuferin ein Lebenstraum ist und ich den Besitz der Startnummer bis jetzt immer noch nicht wirklich fassen kann. Dieses für mich sehr wichtige Projekt werde ich in diesem Blog mit Sicherheit berücksichtigen, wenn die Zeit gekommen ist.

Ein weiterer, sehr bedeutender Traum für mich war, den Everest zu sehen. Und auch diesen bedeutsamen Traum habe ich mir erfüllt und eine ganz besondere Reise erlebt (mehr hierzu findest Du unter dem Menüpunkt "Meine Reise zum Mount Everest").

Leute fragen mich manchmal, warum der Everest so eine elementare Schlüsselrolle für mich spielt. Die Frage wurde mir auch von meinem Team im Himalaya gestellt. Ich konnte mir diese Frage während meiner Zeit in Nepal plötzlich selbst besser beantworten.
Als Kind bin ich mit einer heißen Schokolade und von Mama in eine Wolldecke eingepackt auf dem Wohnzimmersofa gesessen und mein Vater hat mir Abenteuergeschichten vom Everest erzählt. Dass er ihn selbst gerne einmal bezwungen hätte, es aber eine derart kostspielige Angelegenheit ist, dass es eigentlich nur den Wohlhabenden vorbehalten sei. Dass der Everest seinen eigenen Willen hat und es scheint, als würde er entscheiden, wer ihn bewältigt und wer scheitert und nie wieder zurückkehrt. Dass der Berg wirkt wie ein Magnet und den Menschen, die er in seinen Bann zieht, die Sinne vernebelt. Ich wusste als Kind, dass der Everest für meinen Vater so etwas wie der heilige Gral ist und so wurde er es auch für mich und ich sagte als kleines Mädchen: "Papa, wenn ich mal groß bin, will ich ihn mit eigenen Augen sehen".

20 Jahre später trifft der Moment ein. Nachdem mich dieser Berg schon mein Leben lang beschäftigt, habe ich ihn zum Greifen nah. Und meine Kindheitsvision bewahrheitet sich: Er zieht mich in seinen Bann und ich bekomme kaum den Blick von ihm los. Wenn ich zu seinem Gipfel schaue, dem höchsten Punkt der Erde, der Verkörperung beinahe unantastbarer Freiheit, bin ich wieder sieben Jahre alt. Der Traum der kleinen Mira erfüllt sich. Ein Kindheitswunsch wird wahr. Ich bin im Basislager, wo sich all das Expeditionsgeschehen abspielt. Wo Spannung, Ehrfurcht und Leidenschaft in der Luft hängen und wo jeder Anwesende seine eigene kleine Expedition und sein Abenteuer hinter sich hat. Ein Stein vom Base Camp in meiner Tasche, als Symbol für erfüllte Träume. Ich überwinde den Kala Patthar, knapp 6.000 Meter. Fast eine doppelte Zugspitze, in einer Höhe, wo die Gebetsfahnen den Himmel berühren und ich weiß:
Beinahe alles ist grenzenlos.

Was ich schreibe klingt sicher teils sehr philosophisch, aber ich beschäftige mich sehr intensiv mit dem Leben und mit den Möglichkeiten, das Maximum aus dem Leben heraus zu holen. Was ich damit sagen will:
Man sollte nicht nur Träume haben und es beim Träumen belassen. Man sollte dem "Kind in einem" die Träume erfüllen, die es sich so oft vorgestellt hat. Für mich bedeutet das Höchstmaß an Freiheit, das Leben zu leben, das ich mir als Kind ausgemalt habe. Abenteuer in der großen weiten Welt. Ein Stück Indiana Jones im Herzen. Und ich kann mit Überzeugung sagen, dass ich dieses Leben lebe und liebe und die kleine Mira, die mit ihrer Schokolade auf dem Sofa sitzt, glücklich ist. Weil die große Mira ihre Träume wahr macht.

Mut zu dem Abenteuer "Leben". Ständig neue Inspirationen annehmen und an der Realisierung arbeiten. Selbstverwirklichung, Reflexion, Reaktion und Entwicklung. Das Leben zu seinem persönlichen Everest machen. Zu einer Expedition, die einen andauernd herausfordert.
Das ist der Schlüssel.

Bist Du bereit, für Deine Träume zu kämpfen?


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ruhe in Frieden, lieber Ueli

"Was für ein tragischer Tag.", schreibt Reinhold Messner auf Facebook. Und es ist wahr. Als mich heute Morgen die Nachricht e...